ZOBBEN

oder die Reise zum Ernst des Lebens

Kinderfilm

Gefördert von: Initiative Der besondere Kinderfilm & Focal-Stiftung

Norbert ist elf und findet seinen Namen schlimm. Deshalb heißt Norbert für alle nur Nob, außer für seinen Vater. Der heißt Claas und hat den uncoolsten Job der Welt, er ist Schaffner bei der Deutschen Bahn. Spät Vater geworden und auch oft spät mit dem ICE. Außerdem sitzt er jeden Abend alleine auf dem Sofa. Manchmal sitzt Nob daneben und sie schauen Fernsehen. In diesen Momenten glaubt Nob, er sei jetzt schon ein Rentner. Es fehlen nur noch die beigefarbenen Klamotten und Hausschuhe. Nob ist traurig, weil seine Mutter Mira weg ist. Getrennt. Er kann sich das immer noch nicht erklären. Obwohl sein Vater oft ziemlich langweilig ist, und seine Mutter überhaupt nicht. Aber Trennung aus Langeweile? Und wie soll er seinem Vater helfen, wenn er doch selbst traurig ist?

In diesem Wirrwarr lernt Nob einen neuen Freund kennen: Aref. Mit ihm kommt Leben in die Bude. Die beiden treffen sich zum ersten Mal am ZOB, am zentralen Omnibusbahnhof der Stadt. Hier ist alles in Bewegung. Hier können die Jungs ZOBBEN – so heißt das, wenn man am ZOB abhängt.

Nob weiß nicht, dass Aref auch immer am Busbahnhof ist, weil er auf die Ankunft seiner Mutter und der zwei Schwestern aus einem Flüchtlingscamp wartet. Doch sie kommen nicht. Als Nob von Arefs Problem erfährt, hat er eine Idee, wie man unbemerkt mit dem Bus nach Griechenland zum Flüchtlingscamp fahren kann: In zwei großen Koffern reisen sie als blinde Passagiere im Gepäckraum eines Busses die Balkan-Route in die entgegengesetzte Richtung nach Griechenland.

Mit klarem Blick, Humor und Raffinesse erleben Nob und Aref eine Reise, die es in sich hat und die wirklich kein Urlaub ist. Sie verstecken sich vor serbischen Zöllnern, tanzen am Strand und durchstreifen Flüchtlingslager. Aref kennt das alles. Nob hingegen eröffnet sich ein ungeschönter aber gleichzeitig wahrhaftiger Blick auf die Welt in einer ihrer aktuellen Krisen. Als sie aber in Griechenland Arefs Mutter nicht finden, kriselt es zwischen den beiden Jungs. Sie sitzen plötzlich in der rauen Realität fest und ihre Freundschaft steht vor einer Zerreissprobe. Nob muss Verantwortung übernehmen und sich zum ersten Mal in seinem Leben alleine durchkämpfen.

Und ganz unverhofft bemerkt er bei diesem über 1000-Kilometer langem Abenteuer, dass sein Vater doch nicht so uncool ist, wie er immer dachte, dass er ganz sicher noch kein Rentner ist und wie er damit klar kommt, dass seine Eltern getrennt sind. ZOBBEN ist ein Film über Haltung und Weltanschauung aus der Perspektive eines Kindes.