SPIDER MURPHY GANG:

Glory Days of Rock’n’Roll

Kino-Dokumentarfilm
91min
BR und MDR
Produktion: Juno Film
Verleih: Weltkino
Premiere: Internationales Filmfest München 2019, Reihe: Neues Deutsches Kino
Musikfilm-Tage Oberaudorf 2019
Filmfest Lünen 2019
Kinostart: 4. Juli 2019

Trailer:

Presseberichte:

SWR 2 Kultur, 4. Juli 2019:

„Es ist ein lakonischer Humor. Pfeifer entdeckt eine typisch bayerische Selbstironie in den Liedern der Spider Murphy Gang. Ein sehr geglückter Film, der Nostalgie, aufgeklärte Heimatliebe und Lebensweisheit mischt.“

SWR 2 Kultur, 04.07.2019

Süddeutsche Zeitung, 3. Juli 2019:

Film über die Spider Murphy Gang: Karriere im Sperrbezirk
Von Oliver Hochkeppel
Vor mehr als 40 Jahren ist die Spider Murphy Gang zum Rock’n’Roll gekommen. Jetzt hat Jens Pfeifer einen Dokumentarfilm über die Münchnerischste aller Bands gedreht.
Immer wieder wird festgestellt, dass es anders als etwa in Hamburg oder Berlin einen typischen Münchner Pop nicht gibt. Es gibt aber eine Band, die für München steht wie keine andere, eine, die vor 35 Jahren den Lokalkolorit mit Hits wie „Skandal im Sperrbezirk“ oder „Schickeria“ eingefangen hat und von der die einzige echte München-Hymne („Sommer in der Stadt“) stammt: die Spider Murphy Gang. Nicht zuletzt ist die Truppe um die Ur-Spiders Günther Sigl und Barny Murphy die langlebigste der hiesigen Szene.

Die Stationen sind bekannt: wie man als klassische Rock ’n‘ Roll-Band anfing und im Schwabinger „Memoland“ zur lokalen Größe aufstieg; wie BR-Moderator Georg Kostya sie für sein „Rock House“ entdeckte und Sigl dazu „zwang“, statt englischer bairische Texte zu schreiben; wie man damit ganz oben auf der Neuen Deutschen Welle ritt; wie sich das Ur-Quartett auflöste und man erst mit dem „Über-die-Dörfer-Tingeln“ wieder ein Publikum fand; und wie man seit etlichen Jahren wieder zu echten Lieblingen wurde, die problemlos den Circus Krone oder die Olympiahalle füllen und es unlängst gar zu Musical-Titelhelden brachten. Eine filmreife Geschichte also. Und so läuft nun von Donnerstag an – Premiere war gerade auf dem Filmfest -, vorerst in 62 bayerischen Kinos sowie einem in Berlin der 91-minütige Dokumentarfilm „Spider Murphy Gang – Glory Days of Rock ’n‘ Roll“ an.

Möglich gemacht haben das die Produzenten Daniela Ljubinkovic und Stefan Donaubauer, letzterer ein echter Fan, der „Pfiat di Gott, Elisabeth“ als Klingelton und das Projekt immer schon im Auge hatte. Als Regisseur fiel ihre Wahl auf Jens Pfeifer, aus mehreren Gründen ein Glücksgriff. Der HFF-Absolvent – der auch Ethnologie und Jura studiert hat – arbeitet vielseitig fürs Fernsehen, vom Kinderfilm-Bereich bis zu Musikbeiträgen für „Aspekte“ oder „KlickKlack“, und hat schon 2011 mit seiner Doku „Phoenix in der Asche“ seinen feinen filmischen Blick auf reale Personen bewiesen. Zum anderen hatte der 43-Jährige, obwohl er aus der NDW-Hochburg Hagen (die Humpe-Schwestern, Nena, Extrabreit, sie alle kamen von dort) stammt, mit der Spider Murphy Gang bislang überhaupt nichts am Hut. „Ich bin musikalisch eher mit Punk und Indie-Rock aufgewachsen. Als jetzt das Angebot für die Spiders-Doku kam, saß ich an einem Drehbuch für etwas komplett anderes und musste erst einmal darüber schlafen.“

Der Abstand aber erwies sich als wichtig. Pfeifer nähert sich seinen Protagonisten so mit der nötigen Unvoreingenommenheit, kommt der besonderen Beziehung zwischen Sigl und Murphy besser auf die Spur als ein Fan. Das zeigt sich besonders bei den Szenen, die gewissermaßen die Rahmenhandlung ergeben. Da hat Sigl wieder einen Song für die Band geschrieben, „Glory Days of Rock ’n‘ Roll“ eben, nach vielen Jahren der erste neue, und bei den Proben sieht man dann sehr deutlich, warum: Eigentlich bewegen sich die beiden inzwischen in ihren eigenen, verfestigten Welten, nur beim Zusammenspiel im gewohnten Rahmen ergibt sich dieses magische Band zwischen ihnen. Die Arbeit an Neuem aber ist für sie schwierig. Der Film verdichtet Vergangenheit und Gegenwart.

Natürlich arbeitet Pfeifer auch die Geschichte der Band spannend ab, mit viel altem, teilweise bislang unveröffentlichtem Originalmaterial. Schneidet schon beim Einstieg einen aktuellen Auftritt mit einem aus der großen alten Zeit zusammen. Lässt erstmals en detail die musikalischen Einflüsse erklären. Zeigt die alten Aufnahmen vom DDR-Gastspiel der Band und lässt Sigl und Murphy im Archiv die Stasi-Berichte darüber lesen. Lässt viele Beteiligte zu Wort kommen, von Willie Duncan, der ganz früh als Tour-Manager (und zwar ein völlig überforderter, wie er erzählt) dazu stieß, bevor er zum Begleitmusiker aufstieg, über den ewigen Manager Jürgen Thürnau bis zu Ludwig Seuss, seit 1987 Keyboarder der Band. Und spart auch die harte Zeit nicht aus, als das Erfolgsquartett auseinander fiel. Eindrucksvoll ist vor allen der Besuch beim Ex-Schlagzeuger Franz Trojan, der mit dem Erfolg und den Drogen nicht zurechtkam, komplett abstürzte, aber jetzt offensichtlich in Kamp-Lintfort wieder seinen Weg gefunden hat.

Wie alle guten Dokumentarfilme findet auch dieser Geschichten über sein eigentliches Thema hinaus. Es ist die Geschichte einer besonderen Freundschaft von Ungleichen. Aber auch eine vom untergegangenen Schwabing, drastisch vor Augen geführt, wenn Sigl und Murphy durch die Ruine des „Schwabinger Podium“ und durch den Designer-Möbelladen streifen, der früher das „Memoland“, der Ort ihrer ersten Triumphe war. So ist Pfeifers Film nicht zuletzt einer über eine vielleicht nicht vergessene, aber verlorene Zeit. Die dadurch wieder zum Leben erwacht, dass sich zwei mit ihr eng verbundene Figuren einfach stoisch in ihr weiterbewegen. Ganz nach dem Motto, das Günther Sigl ausgibt, wenn er über seinen Tinnitus und andere Malaisen spricht: „Ein Rock ’n‘ Roller gibt nicht auf.“

Abendzeitung, 4. Juli 2019
„Die Szenen aus dem Heute sind sehr interessant, aber der Film erzählt auch in typischer Rockdoku-Art von allen Highlight und Wendepunkten der Bandgeschichte.“

Münchner Merkur, 4. Juli 2019
„Was bleibt, ist eine mehr als verdiente Hommage an die Spider Murphy Gang, die es geschafft hat, zu bestehen.“

TZ, 4. Juli 2019
„Mit viel selten bis nie gesehen Archivmaterial, vielen persönlichen Einlassungen der Bandmitglieder und mitreißenden Live-Mitschnitten.“

Augsburger Allgemeine, 3. Juli 2019
„So entstehen eine liebevolle Hommage und ein wunderbares Bandporträt, dass alle Höhen und Tiefen der Band, die künstlerische Entstehung eines neuen Hits (der neue, titelgebende Song) sowie die Liebe zur Musik und der immer noch vorhandene am Spaß am Musik machen zeigt.“
„Der feinfühlige Film von Jens Pfeifer setzt der Band nun auch noch ein cineastisches Denkmal. Sehr zu empfehlen nicht nur für Spider- und Münchenfans.“

RTL.de, 3. Juli 2019
„Spider Murphy Gang – Glory Days of Rock ’n‘ Roll“ ist genau die richtige Doku zur richtigen Zeit.“

Gala.de, 3. Juli 2019
“In jeder Szene zu entdecken ist aber auch die liebevolle Faszination, die die Band auf die Filmemacher ausübt. Fazit: Sie sind noch da und sie sind noch gut!“

Passauer Neue Presse, 28. Juni 2019
„Herausgekommen ist ein Porträt, das einen faszinierenden Blick in die Bandgeschichte gewährt.“